Geschichte des Schloßes

Das einstige Klinikum Kolkwitz war früher eine Lungenheilstätte für Tuberkulosekranke. Ende des 18. Jahrhunderts erkrankten viele Menschen an der Lungentuberkulose. Es entstanden zunehmend auch im waldreichen Flachland (und nicht mehr nur in südlichen Höhenlagen) Kurstätten, so auch in Kolkwitz, denn auch hier förderte die gute, frische Luft der Gegend den Genesungsprozess. Dem Initiator C.F. Arnecke gelang es die Stadt Cottbus sowie die Landesversicherungs-Anstalt von den Vorzügen des Standortes zu überzeugen, so wurden Bauland als auch 500 000 Reichsmark für das Projekt zur Verfügung gestellt. Schon nach eineinhalb Jahren konnte das Sanatorium am 13. Juni 1900 eingeweiht werden. Kurz darauf war Dr. Robert Koch und brachte sein entwickeltes Tuberkulin zur Erprobung mit, was aber erfolglos blieb. Während des Zweiten Weltkrieges war das Sanatorium hauptsächlich mit Patienten des Cottbusser Klinikums belegt, was durch einen Bomben-Volltreffer fast völlig zerstört worden war. Ab etwa 1970 zogen immer mehr Abteilungen des Cottbusser Klinikums nach Kolkwitz, die auch Akademiestätte der ärztlichen Fortbildung wurde. Einst gehörte die Lungenheilstätte ganz zum Carl-Thiem-Klinikum Cottbus.
Seit dem Jahr 2007 steht das Gebäude leer. Das Gebäude wurde verkauft. Wie ein verlassenes Märchenschloss wirkt das Gebäude auch noch heutzutage mit seinem Park und Türmen. (Autor des Entwurfs der ebenso malerischen wie zweckmäßigen Anlage war Landesbaurath Goecke.) Der Park wurde unter fachlicher Leitung von Parkdirektor Georg Bleyer aus Branitz, der dort mit der Pücklerischen Intentionen befasst war, gestaltet. (Gemeinde Kolkwitz).
Im Internet und im allgemeinen Sprachgebrauch hat sich der Begriff "verlassenes Märchenschloß im Wald" gefunden.